02.10.2008

Feige Journalisten?

Wonach die hinter ihren Studio-Theken agierenden Prompter-Ableser diverser TV-Sender für ihren Job ausgewählt wurden, erschließt sich mir nicht. Journalistische Kompetenz kann es in vielen Fällen nicht sein.
Wie kann es sein,  daß diese “Moderatoren” bedingungs dem Dummdeutsch verfallenen Politikern ein Forum für deren Sprachmüll bieten? Warum fordern sie von ihren Studiobesuchern keine normale Sprache ein? Über die Beantwortung derselben rede ich gar nicht erst - nachhaken kennen nur wenige Studio-Lächler. Es ist zum Steine-Erbarmen.

Warum werden diese Wortschablonen benutzenden und Sprechblasen aufpumpenden Sprachbesudeler von den Damen und Herren Moderatoren nicht in ihre Schranken verwiesen?
Es wäre so einfach Ihnen zu sagen “WIR Wähler haben IHNEN ein Mandat gegeben, SIE haben UNSERE Interessen zu vertreten; dies ist ein Öffentlich-Rechtlicher Sender bitte antworten Sie doch auf meine Fragen klar und deutlich.”

Warum hat die Studiobesatzung nicht den Mumm das unerträgliche Polit-Schranzen-Gutsprech zu stoppen? Aber nein, unverdrossen lassen sie diese Sprachverunstalter immer und immer wieder in ihrer Wort- und Sprachmüllkiste kramen, um die daraus hervorgezerrten Ver-Satzstücke in die Studioluft zu tröten.



Liebe TV-Macher (um nicht zu sagen TV-Mittäter): Es besteht Handlungsbedarf. Eine breite Öffentlichkeit fordert voller Wut und Trauer: Gehen Sie endlich den Schritt in die richtige Richtung und zeigen Sie keine Zukunftsängste bei der Abschaffung des Dummdeutschen; anderenfalls sieht Ihre Zukunftsperspektive schlecht aus. Beugen Sie dem vor, indem Sie sich gut -meinetwegen auch- breit aufgestellt geben. Achten Sie dabei ein Stück weit auf das richtige Augenmaß und daß alles beim Bürger (oder einer beliebigen anderen Zielgruppe; z.B. Steuerzahler, Rentner, Autofahrer und, und, und) ankommt, denn auf die richtige Gemengelage kommt es schließlich an!
Ach so, und noch Eines: Denken Sie daran, nachhaltig alle spannenden Entscheidungen Ihrer Kollegen mit Respekt zur Kenntnis zu nehmen. Seien Sie robust, aber achten Sie trotzdem darauf, da ja eine Schnittmenge vorhanden sein könnte, alles sorgfältig abzuwägen und mit ihnen immer in Augenhöhe zu kommunizieren. Und hören Sie endlich mit dem Generieren von Sprachunrat auf.

Wer seine Sprache nicht achtet und liebt,
kann auch sein Volk nicht achten und lieben.

Ernst Moritz Arndt (1769 - 1860)

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